HimmelsAnker Nr. 57 vom 01.04.21

Gründonnerstag 2021

Liebe Gemeinde, Gründonnerstag 2021

Es ist Frühling. Die Natur zeigt sich von der schönsten Seite. Alles wächst.
Der Tag geht langsam zu Ende und es kehrt etwas Ruhe ein.
Still ist es in der Kirche. Es ist niemand da und die Orgel ist stumm.
Gerne denke ich an die lebendigen Gottesdienste zurück, die wir in der Kirche gefeiert haben und denke an die Einsetzung des Abendmahles zurück.
Dieses Mal wartet kein einladender, vorbereiteter Raum, der festlich geschmückt ist.
Keine fröhliche Tischgemeinschaft im Anschluss an diesen Gottesdienst mit einem gemeinsamen kleinen Abendessen. Bei Brot, Tomaten, Käse, Weintrauben mit Wein oder Mineralwasser.
Corona hat eigene Regeln. Die Kirche ist heute fest verschlossen. Es darf kein Gottesdienst stattfinden.

Wieder ist alles anders!
Wirklich? Ja und nein.
Ja, die Kirchen sind wieder geschlossen, wie im vergangenen Jahr.
Nein, der Gründonnerstag findet statt.
Dabei wäre Karfreitag und Ostern ohne Gründonnerstag überhaupt nicht möglich.
 Dieser Tag ist etwas in Vergessenheit geraten. Wir erinnern uns an die Einsetzung des Abendmahls.
Es war der Tag der ungesäuerten Borte, an dem das Passalamm geopfert wurde.
Ein besonderer Feiertag.  Viele Menschen sind unterwegs.
Ein Saal war gefunden. Die Jünger bereiteten das Mahl vor.
Jesus kam hinzu und der Abend begann. Jesus sagt klar und deutlich, wie wichtig ihm dieser Abend ist.

Lk 22,
19 Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis.

20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!

In diesen Zeiten vermissen wir es, das Abendmahl gemeinsam zu feiern.
Tischgemeinschaft können wir aber anders erleben.

Ich möchte Sie einladen, das Abendmahl am Küchentisch, zu Hause zu feiern.
Sie fragen sich ob das geht? Ohne Pfarrer? Ohne die Anderen?
Ja, das geht. Die ersten Christinnen und Christen feierten das Abendmahl bei sich zu Hause.
In der Apostelgeschichte 2.46 heißt es:
46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen

„Jesus lädt uns ein. Er ist es der sagt: Fürchte dich nicht.

In der Geschichte des Zachäus lesen wir bei Lukas:
Heute will ich bei dir einkehren und deinem Haus soll Heil widerfahren.

Jesus lädt uns ein. Und wir alle dürfen der Einladung folgen. Wir dürfen sein, wie wir sind.
Es kommt Ihnen vielleicht komisch vor, selbst ein Abendmahl vorzubereiten. In der Kirche macht das der Küster oder der Pfarrer selbst. Eine ganz neue Erfahrung so etwas vorzubereiten und an Dinge zu denken, die nicht selbstverständlich sind. Die eigene Ruhe zu finden, und sich innerlich darauf vorzubereiten – das ist der erste Schritt.
Sie können jetzt entscheiden:
Soll der Tisch festlich gedeckt werden wie wir das in den vergangenen Jahren am Gründonnerstag in der Kirche gemacht haben?
Es ist auch gut, wenn Sie sagen: Nein, das bleibt so wie es jeden Tag ist.
Es soll möglichst nichts ablenken.
Jesus liebt uns so wie wir sind.
Sie können einen eigenen kleinen Gottesdienst feiern.
Zünden Sie eine Kerze an – sie ist das Zeichen dafür, dass Jesus da ist. Er ist bei Ihnen, und er ist bei mir. Er ist bei uns.  Die Auswahl des Brotes ist Ihre Entscheidung. Es kann das Brot sein, das Sie immer haben.
Nehmen Sie Wein oder Traubensaft
Jesus sagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen.

Sie brauchen auf die Feier des Abendmahles nicht zu verzichten.
Nehmen Sie sich die Zeit.
Gott selbst lädt uns ein. Amen.

Gott segne uns und behüte uns.
Gott lass ein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns
und gebe uns seinen Frieden. Amen.

Bleiben Sie gesund.