HimmelsAnker Nr. 44 vom 03.01.21

HimmelsAnker zum 3.1.2021 | Lukas 2,41-52

Kleine Abenteuer

„Schon wieder diese Geschichten …“ Das denke ich mir oft, wenn meine Mutter von meinen „Abenteuern“ als Kind erzählt. Ich bin früher öfter mal abhanden gekommen. Bei Urlauben oder Ausflügen. Dann haben meine Eltern sich Sorgen gemacht, mich gesucht und auch jedes Mal gefunden. Das ist mir schon als kleines Kind passiert. Und mir ist das immer ein bisschen peinlich, wenn diese Geschichten erzählt werden. Das ist eigentlich Quatsch. Das ist so viele Jahre her … Ich bin dann immer erleichtert, wenn ich höre, dass ich nicht der einzige kleine Junge war, dem so etwas passiert ist. Dann merke ich nämlich: Aha! Das kann jedem mal passieren! So absonderlich war ich also gar nicht. Und wenn ich dann in der Bibel lese, dass sogar Jesus so ein „Abenteuer“ als 12-Jährigem passiert ist, freut mich das besonders.

Jesus hat – wie viele andere Kinder auch – seinen Eltern einen gehörigen Schrecken eingejagt. Maria, Josef und Jesus waren wie jedes Jahr zum Passafest in Jerusalem. Er war plötzlich weg! Seine Eltern machten sich Sorgen, suchten ihn und fanden ihn dann auch. Mitten im Tempel. Er sprach mit den Gelehrten. „Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“ – „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ Maria und Josef haben damals nicht verstanden, was Jesus damit meinte. Kinder sagen manchmal ja auch wundersame Dinge.

Als meine Eltern mich bei unserem Ausflug nach Köln mal am Bahnhof wiederfanden, haben sie mich gefragt: „Hattest du denn nicht große Angst?!“ – „Nö, das war wie im Himmel!“ soll ich dann gesagt haben. Was ich damit meinte, weiß ich bis heute nicht.

Zu Weihnachten ist Gott als Mensch auf die Welt gekommen. Er ist genauso geworden, wie wir sind. Mitten unter uns hat er gelebt und dabei einiges durchgemacht. Zum Beispiel hat er seinen Eltern als 12-Jähriger einen riesigen Schrecken eingejagt. Wie das Kinder eben so machen. Gott kennt das Leben als Mensch. Er hat es selbst erlebt. Er versteht uns. Darum ist er auch so gut im Verzeihen.

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