HimmelsAnker Nr. 59 vom 11.04.21

Liebe Leser*innen,

diese Woche hat der Frühling wieder einen Rückschritt gemacht. Die Osterbotschaft hat es schwer, durch die Kälte des Regens und Schnees hindurchzudringen.

An Weihnachten haben wir unsere liebgewonnenen Rituale, die uns auch bei schlechtestem Wetter an Jesu Geburt erinnern. Der Duft von selbstgebackenen Keksen, von der Weihnachtstanne oder dem Weihnachtsessen gehört einfach dazu - zu dem Fest von Jesu Geburt. Und an Ostern? Wonach riecht es da? Was sind Ihre Gerüche, die Sie mit Ostern verbinden?

Unser Geruchssinn ist für uns Menschen extrem wichtig. Der erste Eindruck über einen Menschen entscheidet sich häufig unbewusst über die Gerüche, die wir aneinander wahrnehmen. Außerdem ist die menschliche Erinnerung eng mit Düften und Gerüchen verknüpft. Ein Geruch kann einen urplötzlich in eine lange zurückliegende und längst vergessene Situation zurückversetzen.

Mir fällt es schwer, den Geruch von „Ostern“ zu definieren. Und an den Geruch von gepellten Eiern möchte ich mich persönlich nicht so gerne erinnern. Ostern ist das Fest der Hoffnung. Der Glaube an den Tod und die Auferstehung Jesu macht Mut auf das Leben und schenkt Hoffnung, weil Jesus über den Tod gesiegt hat. Aber wie kann diese Hoffnung heute noch entfacht werden?

Vielleicht durch den Geruch, der in uns Erinnerungen weckt, die uns hoffen lassen und Mut machen. Mir fallen da direkt einige Gerüche ein:

Der Geruch von Lavendel zum Beispiel entfacht in mir sofort die Erinnerung an meine Kindheit, in der ich mal mit meinen Geschwistern und Eltern in Südfrankreich gewesen bin. Überall blühte der Lavendel auf den vielen Feldern und wir mussten ständig anhalten, weil meine Mama sich frischen Lavendel abpflückte. Es war wunderbar, sie so glücklich zu sehen. Ein Duft voller Glückseligkeit.

Oder der Geruch von Kaffee im Zelt am frühen Morgen vor der nächsten Etappe der Fahrradtour, die ich zusammen mit meinem Partner gemacht habe.  Vor uns lag ein langer Tag auf dem Fahrrad, von dem wir nie wussten, wie und vor allem wo er enden würde. Ein Duft voller Freiheit. 

Oder auch der Geruch von einer Umarmung mit meiner Oma, die nun schon einige Jahre nicht mehr lebt. Sie duftete immer nach demselben Parfum, das sie dezent aufgelegt hatte. Ein Duft voller Liebe und weiterer wunderschöner Erinnerungen.

All diese Erinnerungen über die Gerüche lassen mich diese bestimmte Situation noch einmal durchleben, lassen mich eintauchen in den Moment der Erinnerung. Dann bin ich mitten auf dem Lavendelfeld, dann sitze ich auf dem Fahrrad im Nirgendwo, dann spüre ich die gegenseitige Liebe zwischen mir und meiner verstorbenen Großmutter.

Was sind Ihre Düfte, die in Ihnen Mut und Hoffnung wecken?

Ostern haben wir uns erinnert, dass Gott Mensch geworden ist und den Tod besiegt hat. Ostern darf nach all dem riechen, was uns Hoffnung und Mut macht; was uns antreibt, auch jetzt mit Aprilwetter in der Pandemie. Irgendwann werden wir dann wieder neue Erfahrungen machen. Dann werden neue Erinnerungen in Düften gesammelt.

In dieser erfahrungs-armen Zeit wünsche ich Ihnen viele dieser Osterdüfte um sie herum. Düfte, die sie an wunderbare Momente ihres Lebens erinnern, die Ihnen Mut machen.

Amen

 

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Viel Freude dabei!

Gott behüte Sie und all Ihre wunderbaren Erinnerungen.

Ihre Vikarin Alica Baron-Opsölder