HimmelsAnker Nr. 60 vom 18.04.21

Die Heilung von Mensch und Welt

Ein Vater wurde einmal von seinem Kind ziemlich genervt und immer wieder gestört. Damit er etwas Ruhe bekam, nahm er eine Zeitschrift und riss ein Blatt heraus, auf dem eine Weltkarte abgebildet war. Dann zerschnitt er das Blatt in kleine Stücke und gab sie seinem Kind: „Hier, ich habe eine Aufgabe für dich: Versuch doch mal, das Bild mit der Weltkarte wieder zusammenzusetzen.“
Der Vater glaubte, sein Kind damit für eine längere Zeit beschäftigt zu haben. Aber viel schneller als erwartet kam das kleine Kind mit der zusammengesetzten Weltkarte wieder zurück.
„Wie hast du das gemacht?“, fragte der Vater verblüfft. „Es war ganz einfach“, sagte sein Kind, „auf der Rückseite war das Bild von einem Menschen, und ich brauchte einfach nur den Menschen wieder zusammenzusetzen, dann war die Welt auch wieder ganz.“

Ein schlaues Kind! Was anfangs schwer aussah, war dann doch ganz einfach, weil es einen guten, einen überraschenden Lösungsweg gefunden hatte.
Und wie das Kind an die Sache hergegangen ist, um sie zu lösen, darin drückt sich für mich eine Einsicht aus, wie sie das kleine Kind wahrscheinlich selbst noch nicht überblickt hat: Wenn es den Menschen wieder zusammensetzt, dann wird die Welt auch wieder ganz!

Wir merken gerade in dieser Zeit, dass es so einfach nicht immer ist, um die Welt wieder ganz zu machen, wenn sie kaputt ist. Aber das Kind zeigt einen Lösungsweg. Es geht um den Menschen! Wenn der Mensch nicht mehr heil ist, dann ist es die Welt auch nicht. Mit anderen Worten: Der Mensch muss gesund werden, wenn die Welt, in der wir leben, auch wieder heil werden soll. Wenn aus den Einzelstücken einer zerrissenen Welt ein Ganzes werden soll, dann ist es am besten, bei den Menschen anzufangen: Dass wir uns gegenseitig helfen, uns wieder zusammenzusetzen.

Im Galaterbrief in der Bibel steht das so: „Helft einander, die Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus gegeben hat.“ (Galaterbrief 6, 2)

Menschen werden heil, wenn sie sich auch von Gott getragen und gehalten wissen. Sie werden frei und stark, andere in ihren Nöten zu tragen und zu helfen. So wird die Welt heil. Es bieten sich Gelegenheiten genug.