HimmelsAnker Nr. 42 vom 25.12.20 (Weihnachten)

Himmelsanker am 1. Weihnachtstag 2020

Liebe Gemeinde,

in der Bibel gibt es im Alten Testament viele Andeutungen über die Geburt eines neuen Königs. Gerade in den prophetischen Schriften gibt es darüber viele Aussagen. Eine dieser Aussagen findet man bei dem Propheten Micha im 4. Kapitel.

Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten. Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des HERRN und in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. Und er wird der Friede sein.

„Und Du, Bethlehem Efrata“

In diesem weihnachtlichen Himmelsanker will ich mich mal näher mit diesem Ort beschäftigen: Efrata ist der Bezirk in Bethlehem, in dem Jesus geboren ist. Ein sehr kleiner Bezirk, der nicht mal eine eigene Wasserquelle aufweisen konnte. Hier wollte ganz sicher niemand freiwillig wohnen, bedenkt man doch, dass die große und pulsierende Nachbarstadt Jerusalem nicht weit davon entfernt gewesen ist. Efrata ist der Begriff für die Armut, für das Kleine.

Vielleicht auch der Ort, in dem wir uns manchmal befinden. Das ist der Ort voller Kummer, der Ort, in dem wir uns nicht wohlfühlen. Stress, Lustlosigkeit, Existenzängste, Sorgen wegen der Pandemie. All diese Gefühle befinden sich an diesem Ort. Aber genau da, genau im kleinen Bethlehem Efrata, genau bei uns hier in Bochum, oder wo auch immer Sie sich gerade befinden, genau da kommt Jesus zur Welt. Nicht da, wo es die Weisen vermutet hatten. Jesus, der große und mächtige Sohn Gottes kommt in der Niedrigkeit zur Welt. Da wo es niemand vermutet hatte. Aus etwas scheinbar Kleinem wird etwas unfassbar Großes.

Bereits der kleine Hirtenjunge David, der ebenfalls aus Bethlehem kam, besiegte den großen Krieger Goliath. Aus David wird ein König und aus Bethlehem kommt ein neuer König. Das lädt zur Hoffnung ein. Weihnachten macht uns vor, dass es keine große Hauptstadt braucht, in der der Gottessohn zur Welt kommt. Das macht Mut und schenkt Hoffnung.

Mut und Hoffnung für diese schwierige Zeit. Bethlehem Efrata oder die Welt mitten in der Corona-Pandemie. Und genau in dieser schwierigen Lage werden wir zur Hoffnung angetrieben, weil Gottes Botschaft zu uns dringt. Weil Gottes Botschaft nicht aufhört zu wirken, egal an welchem Ort wir uns befinden. Ganz egal, ob wir gerade bereit dafür sind oder nicht. „Er wird der Friede sein“.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Ihre Vikarin Alica Baron-Opsölder

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