… wurde mir abends per WhatsApp die Frage gestellt, ob es wohl Ärger geben könnte, wenn am nächsten Tag „rein zufällig“ eine VfL-Fahne am Turm der Erlöserkirche befestigt sein würde.
Ich müsste lügen, wenn ich diesen Neulich-Zeitpunkt nicht genauer datieren könnte!
Es war am Vorabend des letzten Spieltags der 2. Bundesliga, an dem der VfL Bochum mit einem 3:1 Sieg gegen Sandhausen den lang ersehnten Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt machen würde. Ich könnte auch sagen: Es war der Abend vor dem Pfingstfest. Und wer immer an den beiden Pfingstfeiertagen einen Blick auf den Turm der Erlöserkirche werfen konnte, weiß, wie ich die Frage beantwortet habe: Die VfL-Fahne war gut zu sehen!
Nun – wer mich ein bisschen näher kennt oder schon einmal Texte in dieser Neulich-Rubrik von mir gelesen hat, weiß, dass ich kein „Fan“ des VfL Bochum bin. Mein Fußball-Herz schlägt in anderen Farben, die mir in meiner Geburtsstadt in die Wiege gelegt wurden. Aber seitdem ich in Bochum studiert habe, hier mit meiner Familie wohne und Gemeindepfarrer bin, sympathisiere ich selbstverständlich auch mit dem VfL und seinen Fans! Ich leide mit und ich freue mich über Siege und wenn es meine Termine zulassen, besuche ich auch Spiele des VfL.
Die mir bekannten Reaktionen auf die Entdeckung der Fahne am Turm waren allesamt positiv. Es soll aber auch Ausnahmen gegeben haben.
Die VfL-Fahne am Kirchturm hat für mich viele Bedeutungen:
Wir von der Kirchengemeinde bochum-nord achten die Traditionen unserer Stadt!
Wir wissen, was Fußball in unserer Stadt und unserer Region für Menschen bedeuten kann!
Wir nehmen teil an dem, was die Menschen vor Ort bewegt, oder anders ausgedrückt: Wir lassen die Kirche im Dorf!
Wir von der Kirchengemeinde orientieren uns an den Worten des Apostels Paulus: „Freut euch mit den Fröhlichen. Weint mit den Weinenden“ (Römerbrief 12, 15).